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Neurodermitis in der Schwangerschaft

Dein Körper verändert sich und damit oft auch deine Haut – wird Neurodermitis schlimmer oder besser?

23.08.2022
Lesedauer: 4 Min.

Du bist schwanger und fragst dich, inwiefern sich die hormonelle Umstellung auf deine Neurodermitis auswirkt? Wird die Neurodermitis schlimmer oder gibt es Hoffnung auf Besserung? Oder hast du durch die Schwangerschaft Hautveränderungen bemerkt, die auf eine Neurodermitis hinweisen können? Hier beantworten wir deine Fragen und versuchen, dir zu helfen, mit der neuen Situation umzugehen.

Wenn du bereits an Neurodermitis leidest

Eine Schwangerschaft ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Auch wenn du vorher deine Neurodermitis gut im Griff hattest, kann eine Schwangerschaft alles durcheinander bringen. Dein Leben steht auf einmal Kopf und das bedeutet Stress für Körper und Seele – leider ein idealer Trigger für neue Schübe. Vielleicht kommen auch noch veränderte Essgewohnheiten und Gelüste dazu, die sich sofort in deinem Hautbild widerspiegeln? In jedem Fall ist es ratsam, Ruhe zu bewahren und deine Hautpflege und Ernährung nicht zu vernachlässigen. Bei akuten Schüben mit mittelschweren Ekzemen kann dir die Umstellung auf eine reichhaltige, reparierende Pflege helfen. Falls du noch weitere Anregungen zum Thema Pflege, Ernährung und Hausmittel brauchst, wirst du unter unserer Rubrik „Behandeln“ fündig. Hier findest du Tipps, die dir dabei helfen, mit einer akuten Verschlechterung deiner Neurodermitis umzugehen. 

Sorge für dein seelisches und körperliches Gleichgewicht 

Neben konsequenter Hautpflege, versuche im Alltag für kleine Auszeiten zu Sorgen, um Stress als Neurodermitis-Trigger entgegen zu wirken. Schwangerschaftsfreundlicher Sport wie Yoga oder entspannte Spaziergänge sorgen für körperliche und seelische Ausgeglichenheit. Auch der Austausch mit anderen Schwangeren zum Beispiel im Zuge eines Geburtsvorbereitungskurses kann dir Ängste und Sorgen hinsichtlich der bevorstehenden Veränderungen nehmen. 

Es gibt auch Hoffnung: Immer wieder berichten Frauen, die an Neurodermitis leiden, von einer Verbesserung in der Schwangerschaft. Schübe treten seltener auf oder bleiben ganz aus.  

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Plötzliche Hautveränderungen – ein Hinweis auf Schwangerschaftsneurodermitis

Du bist schwanger und plötzlich neigst du zu extrem trockenen, rissigen, juckenden Hautstellen? Dahinter steckt in den meisten Fällen eine atopische Schwangerschaftsdermatose, auch Schwangerschaftsneurodermitis genannt. Grund dafür ist eine erblich bedingte Neigung zu Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Allergien wie Heuschnupfen oder allergisches Asthma. Vielleicht hattest du auch als Kind schon einmal eine ausgeprägte Neurodermitis, die in den letzten Jahren zurückgegangen ist und dennoch weiter in dir schlummerte. Bei einem Großteil der Betroffenen tritt jedoch das atopische Ekzem in der Schwangerschaft zum ersten Mal auf und zeigt sich in den meisten Fällen bereits im ersten oder zweiten Trimester.  

Hinweise auf eine Schwangerschaftsneurodermitis 

  • Trockene Hautstellen in verschiedenen Körperregionen, besonders an den Gelenken 
  • Schuppenbildung der Haut 
  • Kleine juckende, rote Knötchen 
  • Flächendeckende Rötungen der Haut, besonders im Bereich Gesicht, Dekolleté und Hals 

So kannst du deine Haut pflegen 

Verschiedene rückfettende Cremes oder ein Balsam können dir Linderung bei Juckreiz verschaffen. Alle Produkte sind in der Schwangerschaft gut verträglich und für dich und dein Baby unbedenklich. Die Pflege solltest du mindestens zweimal täglich auftragen. Im Winter empfiehlt sich eine reichhaltigere Creme oder Balsam, im Sommer kann es stattdessen eine leichte Creme oder Milch sein. In unserer Rubrik „Behandeln“ findest du alle Hinweise zum Thema Hautpflege bei Neurodermitis und SOS-Tipps bei akuten Wunden. Der Hauttest hilft dir außerdem zu erkennen, in welchem Stadium sich deine Haut gerade befindet und welche Pflege du konkret anwenden kannst. 

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Keine Angst 

Wichtig zu wissen: Genau wie Neurodermitis generell, ist auch die atopische Schwangerschaftsdermatose nicht ansteckend und stellt grundsätzlich keinerlei Gefahr für dich und dein ungeborenes Baby dar. Dennoch besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die erbliche Veranlagung zu Allergien und Hautkrankheiten an die nächste Generation weitergegeben wird.  

Die gute Nachricht: Eine atopische Schwangerschaftsdermatose verschwindet in der Regel nach der Geburt deines Kindes wieder. Ob sich deine bereits vorhandene Neurodermitis in der Schwangerschaft und Stillzeit verschlimmert oder verbessert, anschließend zurückgeht oder sich gar verstärkt, ist leider nicht immer beeinflussbar. Die richtige Pflege und gegebenenfalls eine erneute Trigger-Forschung werden dir aber helfen, damit umzugehen und sorgen in jedem Fall für mehr Lebensqualität.  

Hinweis: Hautjucken in der Schwangerschaft kann auch immer andere Ursachen haben, wie zum Beispiel eine Schwangerschaftscholestase. Diese äußert sich vor allem mit Hautjucken an den Handinnenflächen und Fußsohlen. Solltest du derartige Symptome haben oder unsicher sein, kontaktiere eine Arztpraxis. 

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