Wie Lichttherapie Neurodermitis lindert

UV-Licht als Hoffnungsschimmer für deine Haut

06.09.2022
Lesedauer: 4 Min.

Dass Lichttherapie Neurodermitis lindern kann, ist nicht neu. Du wirst wahrscheinlich staunen: Schon die alten Ägypter nutzten die heilende Kraft der Sonne. Heute kommt diese häufig dann zum Einsatz, wenn Betroffene die Symptome ihrer chronischen Hauterkrankung mit Cremes und Salben allein nicht in den Griff bekommen. Jetzt denkst du vielleicht: Moment mal, UV-Strahlung gilt doch eigentlich sogar als Auslöser von Juckreiz und Hautentzündungen bei Neurodermitis. Damit liegst du richtig. Der Unterschied von Tageslicht, das uns umgibt, und dem UV-Licht, das medizinischen Zwecken dient, ist das Strahlenspektrum. Das ist nämlich bei der Lichttherapie auf spezielle Bereiche begrenzt. Wir schauen mit dir die Chancen, Grenzen und auch Risiken dieser Behandlungsmethode an. So bist du bestens informiert, wenn du mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprichst, ob sie für dich in Frage kommt. Außerdem erfährst du, wie du rund um deine Behandlung noch leichter mit Neurodermitis leben kannst.

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Chancen und Risiken: Mit Lichttherapie Neurodermitis bekämpfen

Vielleicht kennst du den positiven Effekt einer geringen Dosis Sonnenlicht auf deine Neurodermitis bereits aus eigener Erfahrung: Hast du dich beispielsweise im Urlaub unter den wärmenden Strahlen der Sonne bewegt, sind akute Entzündungen deiner Haut womöglich zurückgegangen. Zu viel Sonnenlicht kann aber auch das Gegenteil bewirken. Dann verstärken sich Juckreiz und Entzündungserscheinungen noch. Sogar die Behandlung mit UV-Licht birgt Unsicherheiten: Sie kann wie natürliche UV-Strahlung auch zur vorzeitigen Hautalterung und Veränderung des Erbguts beitragen. Erfahrene Ärzt:innen wissen diese Risiken jedoch zu minimieren. 

Lass uns am besten erst einmal gemeinsam die Prozesse verstehen, die bei Neurodermitis in deiner Haut ablaufen – und wie die Lichttherapie Neurodermitis mit ihren lästigen Symptomen besänftigt.

Neurodermitis: Dein Immunsystem liegt leider falsch

Ganz geklärt sind die Ursachen deiner Hauterkrankung noch nicht. Doch wir teilen natürlich gerne mit dir, was die Wissenschaft bereits herausgefunden hat. Fest steht: Dass du zu Neurodermitis neigst, ist angeboren. Dein Immunsystem ist übereifrig darin, dich vor der Welt zu beschützen. Es schießt selbst auf die harmlosesten „Spatzen“ mit „Kanonen“: Allergene oder beispielsweise kratzige Wolle bekämpft es mit Entzündungsreaktionen. Auf welche Stoffe du reagierst, weißt du vielleicht schon. Wenn nicht, solltest du es herausfinden. Zum Beispiel mit Hilfe der Nia-App. So kannst du deine persönlichen Trigger effektiver meiden. 

Das können – außer denen, die du nun bereits kennst – unter anderem diese sein:

  • Temperaturunterschiede
  • Bestimmte Lebensmittel
  • Waschmittel mit Duftstoffen

Doch es gibt noch mehr Faktoren, die eine akute Phase auslösen können. Auch der Aufbau deiner Haut unterscheidet sich von der gesunder Haut. Die Hornschicht ist verändert, sie kann Feuchtigkeit nicht gut halten und ihr fehlen Fette. Darum ist deine Haut auch so trocken und empfindlich – und benötigt spezielle Pflege.

Tipp: Creme dich konsequent zweimal täglich mit der XeraCalm A.D Rückfettenden Creme von Eau Thermale Avène ein. Im Winter versorgt die rückfettende Creme deine Haut optimal.

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Wie Lichttherapie bei Neurodermitis ihre Wirkung entfaltet

Eines vorweg: Leider kann eine Lichttherapie Neurodermitis nicht heilen – denn die Hauterkrankung verläuft chronisch, kehrt also immer wieder. Die Behandlungsmethode unterstützt deine Haut jedoch darin, eine Zeitlang Ruhe zu finden. Das UV-Licht hat einen positiven Einfluss auf die akuten Entzündungen. Sie klingen äußerlich ab – und damit lässt auch der Juckreiz nach. Allerdings sind Mikroentzündungen in deiner Haut auch in solchen Ruhephasen nachweisbar. Wenn du während der Behandlung zusätzlich deine verordneten Cremes oder Salben aufträgst und deine Trigger meidest, lässt der nächste Schub hoffentlich trotzdem auf sich warten.

Übersicht, wie und wo eine Lichttherapie bei Neurodermitis abläuft:

1

Dauer der UV-Therapie:

vier Wochen bis drei Monate

2

Häufigkeit der Anwendung:

zwei- bis sechsmal die Woche

3

Ort der Lichttherapie:

Praxis mit entsprechender Ausstattung oder Krankenhaus

Gut zu wissen: Der Zeitaufwand einer ärztlich durchgeführten UV-Therapie ist hoch, weil du in der Regel für einen längeren Zeitraum mehrmals pro Woche eine Praxis oder ein Krankenhaus aufsuchen musst. Ob auch eine Neurodermitis-Lichttherapie zu Hause möglich ist, kann dir dein:e Dermatolog:in beantworten. Bei einer UV-B-Strahlentherapie ist dies grundsätzlich eher vertretbar als bei einer UV-A-Behandlung. Nach Möglichkeit solltest du diese Anwendungen jedoch professionell durchführen lassen.

Dein Aufwand wird im besten Fall mit einem verbesserten Hautzustand belohnt:

Nach zwei bis drei Sitzungen: Der Juckreiz hat nun in der Regel nachgelassen.

Nach circa drei Wochen: Die Entzündung ist zurückgegangen. So sind durch die Lichttherapie Ekzeme nicht mehr sichtbar.

Die verschiedenen Arten der UV-Therapie

Welche Form der Lichttherapie bei dir in Frage kommt, entscheidet dein:e Dermatolog:in. Sie oder er legt außerdem fest, welche Wellenlänge zu deinem Hautbild passt und in welcher Dosierung und Dauer die Neurodermitis-Lichttherapie zum Einsatz kommt. Damit du gut vorbereitet bist, schauen wir uns verschiedene Möglichkeiten an:

  • PUVA-Therapie: Vor dieser UV-A-Strahlentherapie trägst du das Medikament Psoralen in Creme- oder Gelform auf oder nimmst es ein – es verstärkt die Lichtempfindlichkeit der Haut.
  • Schmalband-UVB-Phototherapie: Die hier gewählte Wellenlänge von 311 bis 313 Nanometern gilt als besonders nebenwirkungsarm.
  • UVA1-Kaltlicht-Therapie: Das UV-A-Licht greift mit einer Wellenlänge von 340 bis 400 Nanometern Entzündungszellen an. 
  • Sole-Photo-Therapie (Balneophototherapie): Diese kombinierte Therapieform mit Salzbad und UV-B-Strahlen gilt im Vergleich zu „trockener Lichttherapie“ bei Neurodermitis als besonders aussichtsreich.

Fazit: Als ergänzende Anwendung lindert die UV-Therapie Neurodermitis effektiv

Wenn dir die ärztliche Behandlung mit Cremes und Salben allein nicht hilft, wird dir als Ergänzung vielleicht eine Lichttherapie empfohlen. Unter den verschiedenen Varianten glänzt die Sole-Photo-Therapie mit besonderen Erfolgsaussichten. Vertraue dem ärztlichen Rat, was dir und deiner Haut am besten hilft. Mit einer beruhigenden Basis-Pflege von Avène unterstützt du deine Haut darin, ihre Balance zu finden.

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